Paul Conroy erwacht aus einer Ohnmacht. Zu seinem Schrecken befindet er sich in einem Sarg aus Holz, und ganz offensichtlich wurde er lebendig begraben. Nach anfänglicher Panik bemerkt er ein Feuerzeug sowie ein Mobiltelefon. Er ruft sofort den Notruf an und erklärt seine Lage: Er ist Lastwagenfahrer und fährt für die US-Firma CRT Güter durch den Irak. Seine Gruppe geriet in einen Hinterhalt und als er wieder zu sich kam, war er in dieser Holzkiste. Dummerweise kann man ihm nicht helfen und es beginnt für Paul eine unglaubliche Odyssee per Telefon. Auch sein Entführer meldet sich bald darauf bei ihm, doch die Zeit wird knapp, denn die Luft wird immer weniger und der Akku des Telefons hält auch nicht ewig...
Das nenne ich wirklich mal mutig, einen kompletten Film nur in einer dunklen Kiste abzudrehen! Tatsächlich verlässt man diesen Sarg während der gesamten Spielzeit ebenso wenig wie der Hauptdarsteller. Dass das optisch natürlich nicht viel hergibt, ist klar, doch wie es so ist, werden dadurch die Sinne umso mehr geschärft. Natürlich sieht man schon was, denn das Feuerzeug brennt fast die gesamte Zeit, doch vielmehr konzentriert man sich unwillkürlich auf die Akustik und fiebert bei den diversen Telefonaten mit, dass man ihn endlich finden möge. Natürlich glaubt man auch an eine Verschwörung, beispielsweise ist man sich nicht sicher, ob sich Paul tatsächlich im Irak befindet, ständig ist man als Zuschauer dabei, nach der überraschen Wendung zu suchen, doch (Achtung, Spoiler), die gibt es nicht, einzig eine fiese Überraschung am Ende. Und grade weil es keinen Twist gibt, ist die Sache umso eindringlicher, umso hoffnungsloser. Denn wie sollten Leute aus den USA einen Mann irgendwo im Irak finden, der in einem Sarg im Boden vergraben ist und dessen Telefon man nicht orten kann? Dass der ganze Film natürlich mit dem Hauptdarsteller, der in jeder Sekunde des Filmes überzeugen muss, steht und fällt, ist logisch. Und Ryan Reynolds, bekannt aus dem ersten „WOLVERINE“-Film, macht seine Sache wirklich mehr als gut. Nicht unbedingt oscarverdächtig, aber doch so, dass man ihm die Situation abnimmt. Um es abschließend noch einmal zu erwähnen: Ein inszenatorisch ziemlich mutiger Streifen. (Haiko Herden)
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